
Die digitale Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Um das Nutzerverhalten, die Sicherheitspräferenzen und -bedürfnisse besser zu verstehen, hat AV-Comparatives die IT Security Survey 2025 durchgeführt. Zwischen dem 1. und 25. Dezember 2024 nahmen 1.277 reale Anwender aus 93 Ländern an der Umfrage teil. Die Ergebnisse liefern spannende Einblicke in die aktuellen Sicherheitspraktiken und Bedenken von Anwendern weltweit.
Die Befragten stammten aus den unterschiedlichsten Regionen, wobei die meisten Teilnehmer aus den USA, Deutschland und China kamen. Die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen war besonders stark vertreten, während jüngere Menschen (unter 24 Jahren) und ältere Menschen (65 Jahre und älter) weniger häufig teilnahmen. Auffallend war, dass 70% der Teilnehmer als fortgeschrittene Nutzer oder IT-Experten eingestuft wurden. Nur ein geringer Anteil von 4,5 % zählt sich zu den Anfängern.
Die Studie zeigt auch, dass sich immer mehr Nutzer für kostenpflichtige Sicherheitssoftware entscheiden. Insgesamt setzen 72 Prozent der Befragten auf kostenpflichtige Lösungen, wobei Experten deutlich häufiger dazu tendieren als jüngere Nutzer, die häufiger kostenlose Alternativen wählen.
Bei der Wahl des Betriebssystems zeigt sich ein klarer Trend: Windows bleibt mit 91,2 Prozent der Nutzer das dominierende System. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg von Windows 11, das mit 63,3 % Windows 10 überholt hat. Nur 4,6 % der Befragten nutzen macOS, Linux kommt auf 2,5 %.
Auch bei den Browsern gibt es eine klare Rangfolge. Google Chrome bleibt mit 30,1 Prozent der meistgenutzte Browser, dicht gefolgt von Mozilla Firefox mit 29,3 Prozent. Microsoft Edge festigt seine Position mit 20,4 %, während der datenschutzorientierte Browser Brave mit 7,4 % an Beliebtheit gewinnt.
Im mobilen Bereich dominiert Android mit 75%, während iOS auf 23% kommt. Erstaunlich ist, dass 39,3% der Befragten keine spezielle Sicherheitssoftware auf ihrem Smartphone verwenden. Insbesondere IT-Experten (43 %) verzichten häufig darauf, was darauf hindeuten könnte, dass sie sich auf manuelle Sicherheitsmaßnahmen verlassen. Bei den Anbietern mobiler Sicherheitssoftware liegen Bitdefender, Kaspersky und ESET vorne.
Bei den Antivirenprogrammen dominieren weltweit Microsoft Defender, Kaspersky, Bitdefender und ESET. Hier gibt es regionale Unterschiede: Während Microsoft in Nordamerika führt, ist Kaspersky vor allem in Europa, Asien und Südamerika beliebt.
Interessant ist auch der Einsatz von VPNs. 35% der Befragten verzichten darauf, während ProtonVPN, NordVPN und Kaspersky VPN die beliebtesten Anbieter sind. Ein beachtlicher Anteil der Nutzer setzt auf selbst gehostete oder vom Unternehmen bereitgestellte VPN-Lösungen.
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfrage ist das Vertrauen in Sicherheitsquellen. AV-Comparatives (80%) und AV-Test (42%) gelten als die vertrauenswürdigsten Quellen für Antiviren- und Sicherheitstests. Jüngere Nutzerinnen und Nutzer verlassen sich dagegen mehr auf YouTube und Social Media.
Windows 11 wird voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen, mehr als 50 % der Befragten planen einen Wechsel in den Jahren 2024 oder 2025. Dennoch gibt es nach wie vor Bedenken: 32 % bevorzugen Windows 10, während 28 % Kompatibilitätsprobleme und 18 % Datenschutzbedenken befürchten.
Die Umfrage zeigt auch, dass Cyberkriminalität als größte Bedrohung wahrgenommen wird (47,6 %), gefolgt von geopolitischen Unsicherheiten wie der Angst vor einem Weltkrieg (45,3 %) und der Verbreitung von Desinformation (41,5 %). Auch Inflation und extreme Wetterereignisse werden häufig genannt.
Besonders aufschlussreich sind die geopolitischen Einschätzungen der Befragten. 53% sehen Russland als größte Cyberbedrohung, gefolgt von China (47%), Nordkorea (31%) und den USA (30%). Bemerkenswert ist, dass 15% der Befragten ihre eigene Regierung als potenzielle Bedrohung ansehen.
Der IT Security Survey 2025 bietet wertvolle Einblicke in aktuelle Trends und Herausforderungen der Cybersicherheit. Klar ist: Cybersicherheit wird eine immer zentralere Rolle im digitalen Alltag spielen und sowohl Privatnutzer als auch Unternehmen müssen sich zunehmend darauf einstellen.